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Berlin (dpa/bb) – Mit höheren Fahrpreisen für Busse und Bahnen lassen sich die Kunden aus Sicht von Fahrgastvertretern nicht zurückholen. „Das wäre das falsche Signal“, sagte der Vizevorsitzende des Berliner Fahrgastverbands Igeb, Jens Wieseke, der Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich äußerte sich der Verband Pro Bahn. Wieseke forderte unter anderem bessere Lösungen für Menschen, die nun zeitweise zu Hause arbeiten und nicht mehr täglich zur Arbeit fahren.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg entscheidet voraussichtlich nächste Woche, ob er die Tarife anpasst. In anderen deutschen Regionen haben die Verbünde schon teils deutliche Erhöhungen beschlossen. In München und dem Umland beispielsweise steigen sie durchschnittlich um 3,7 Prozent. Begründet wird das mit Einnahmeausfällen in der Corona-Pandemie.
„Auch viele Fahrgäste sind finanziell in einer schwierigen Situation, weil sie in Kurzarbeit waren oder sogar gekündigt wurden“, sagte Peter Cornelius, der Berlin-Brandenburger Vorsitzende des Verbands Pro Bahn. Wenn wieder so viele Menschen wie vor Corona Bus und Bahn fahren sollen, ließe sich das am ehesten mit stabilen Preisen erreichen.
Busse und Bahnen müssten stärker aus dem öffentlichen Haushalt finanziert werden statt über Fahrkartenpreise, forderte Wieseke von der Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin (Igeb). Berlin mache es vor, auch Brandenburg müsse das erkennen.
In der Vergangenheit hatten besonders Brandenburger Mitgliedsunternehmen im gemeinsamen Verkehrsverbund Druck für Preiserhöhungen gemacht. Zuletzt waren die Tarife Anfang 2021 um durchschnittlich 1,9 Prozent gestiegen, besonders Gelegenheitsfahrer waren betroffen.
In der Corona-Krise hat ein Teil der Pendler seine Nahverkehrsabos gekündigt. Diejenigen, die den Vertrag behielten, können sich nun über Dankeschön-Aktionen freuen: Im September durften sie zwei Wochen ohne Aufpreis nahezu bundesweit fahren, in den Herbstferien können sie in Berlin und Brandenburg einen Erwachsenen und drei Kinder mitnehmen.
Verkehrsunternehmen bemühen sich aber auch um eine Rückkehr der Kunden. Der VBB testet dazu im nächsten Jahr in Berlin und Frankfurt (Oder) flexible Angebote für Menschen, die teils im Home Office arbeiten.
In Berlin können Fahrgäste für 44 Euro ein Paket von acht personalisierten Fahrkarten kaufen. Damit können sie innerhalb eines Monats jeweils 24 Stunden im Stadtgebiet (Tarifbereich AB) fahren. „Das ist noch nicht der große Wurf“, kommentierte Wieseke. Das Angebot sei nicht ganz billig und etwas kompliziert. Alternativ gibt es auch die bewährte 4-Fahrten-Karte für 9,40 Euro.
© dpa-infocom, dpa:211011-99-553174/2
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